Stammeslager 2024 in Kandersteg

Erschienen am 13. Oktober 2024 in Aktuelles

Pfadi Leiter

 

Wie alle vier Jahre fand dieses Jahr wieder ein Stammeslager statt. Das bedeutet, dass diesen Sommer nicht wie sonst alle Stufen ein eigenes Sommerlager veranstaltet haben, sondern die Kinder, Jugendlichen, Leitungsteams und Mitarbeitende gemeinsam in ein Lager gefahren sind. Im folgenden ein Bericht einer Teilnehmerin aus der Pfadfinderstufe:

„Lange Lagerfeuerabende, bestes Sommerwetter, super Laune. So stellten sich einige das vor uns liegende Stammeslager in den Jahren, Monaten, Wochen und Tagen davor sicher vor. Als am 31. Juli die Ersten da waren, schien sich das nicht so ganz zu bestätigen, denn bei strömenden Regen wurden die Schlafzelte aufgebaut und jegliches Kochgeschirr, Tische und Bänke sowie große Kisten voll mit weiterem Material zum Platz gebracht. Ein Großteil der Gruppe war nach weniger als einer Stunde in Kandersteg das erste Mal klatschnass. Die Regenjacke hatten manche von uns in den Tiefen der Taschen und Rucksäcke vergraben. Wir hatten ja schließlich gutes Wetter erwartet. Irgendwann waren einige zumindest halbwegs passend ausgestattet, wobei für den ein oder anderen auch die kurze Hose als wetterfest erschienen war. Nachdem abends alle Schlafzelte, das Küchenzelt und ein Teil der Jurte erfolgreich aufgebaut waren, ließen wir den ersten Tag am Lagerfeuer ausklingen. Am nächsten Morgen sollten ja alle ausgeschlafen sein, um die restliche Jurte aufzubauen, ein Banner zu malen und Lagerbauten zu errichten. Außerdem stand auch noch die Parade ins Dorf an.

Das erste Highlight folgte: Am 01. August feiert die Schweiz ihren Nationalfeiertag, welcher auf dem Zeltplatz groß gefeiert wird. Den ganzen Tag gab es verschiedene Programmpunkte, wobei die Parade ins Dorf der Größte war. Extra dafür in Schale geschmissen (Kluft oder Stammespulli an) gingen wir gemeinsam gegen 20 Uhr zur Zeremonie am Zeltplatz. Im Anschluss folgte, die mit über 1100 anderen Pfadfinder*innen, gemeinsame Parade ins Dorf Kandersteg. Alle hatten ihre Banner dabei und sorgten für Stimmung. Die zahlreichen Menschen am Straßenrand wurden gegrüßt und wir fühlten uns ein bisschen wie an Schützenfest. Dieses Highlight bleibt uns auf jeden Fall noch lange in Erinnerung, einfach allein durch die vielen PfadfinderInnen und der Atmosphäre. Leider war die Feier auf dem Dorfplatz relativ schnell zu Ende, denn der von uns lieb gewonnene Regen zog gemeinsam mit seinen Freunden „Blitz und Donner“ wieder auf.

Die nächsten Tage wurde das Wetter glücklicherweise besser, sodass wir unsere nasse Klamotten in der Sonne trocknen konnten. Auch für unser Lagermotto und die Aktionen war das gute Wetter von Vorteil. „Einmal durchs Jahr“ sollte es gehen, weshalb wir alle wichtigen Jahresfeste feierten: Weihnachten, Silvester, Karneval, Geburtstage, Erntedank und für uns Olper natürlich ganz wichtig Schützenfest. Oft mit passender Kopfbedeckung oder sogar Verkleidung, die bei allen anderen für große Verwirrung und Freude gesorgt hat. Da hielten uns sicherlich einige für „crazy Germans“.

Für alle SchützenfestfreundInnen war die Feier dieses Fest sicher ein weiteres Highlight. Mit Vogelwerfen, Königspolonaise und unseren beiden KönigInnenpaaren. Der Schützenverein wäre sicherlich Stolz auf uns. Bei den Wölflingen und Juffis setzte sich Anna durch und erwählte Lioba zu ihrer Königin. Bei den Pfadis, Rovern, LeiterInnen gestaltete sich das Ganze etwas langwieriger. Letztendlich schoß Johannes den Vogel ab und mit ihm regierte Melvis. Ein Kindheitstraum wurde war.

Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war unser Pfadfinderversprechen während des Gottesdienstes. Für fast alle war es das erste Mal, dass sie so ein Versprechen mitmachten. Viele hatten sich schöne Gedanken zum PfadfinderInnen-Sein gemacht und so konnten wir einen besonderen und sehr feierlichen Moment gemeinsam zelebrieren.

Nach vielen Wanderungen, Workshops und besonderen Begegnungen war ziemlich schnell der letzte Tag gekommen. Wir mussten packen. Manche wunderten sich, wieso der Rucksack auf einmal viel leerer war als auf dem Hinweg. Das lag eventuell daran, dass sie noch einiges in der Lost and Found Kiste hatten, welche dann ebenfalls am letzten Tag geleert wurde. Der ein oder andere machten mit ihrem Berg an verlorenen Klamotten uns allen eine Freude. Besonders einer bleibt da wahrscheinlich vielen in Erinnerung: der Superwölfling. Der war natürlich kein Wölfling, sondern gehörte zu den MitarbeiterInnen. Trotz langjähriger Zeltlagererfahrung hatte er ziemlich viele Klamotten „verloren“.

Am letzten Tag hieß es dann früh aufstehen, was einigen, die bis drei Uhr am Feuer geblieben waren, besonders schwerfiel. Und auch einige von denen, die draußen geschlafen hatten, waren nach dem Aufstehen beim Blick auf ihren nassen Rucksack und den nassen Schlafsack sicher nicht so begeistert. Und NEIN es hatte nicht regnet. Es war einfach nur der Morgenklamm. Dafür hatten sie aber wohl die „Unterkunft“ mit den meisten Sternen. Generell konnte der Sternenhimmel in Kandersteg viel hergeben und wurde fast jeden Abend von allen bestaunt und fotografiert.

Nach unserer Abschlussreflexion und einer Müllkette gingen wir zum Bus, wo wir uns von unseren RoverInnen verabschiedeten, die zu ihrer Nachtour aufbrachen. Als wir uns dann mit der Erwartung von einer achtstündigen Fahrt in den Bus setzen durften, holten viele den verpassten Schlaf nach.

Wir müssen sagen, es war für uns alle eine besondere Erfahrung. Ein Zeltlager, was uns allen lange in Erinnerung bleiben wird. Wegen des Wetters, wegen der Leute, wegen den Erfahrungen und wegen der vielen neuen Freundschaften. Da ich die Möglichkeit habe, mich hier zu äußern möchte ich nochmal allen danken, die das möglich gemacht haben und dabei waren. Das war ein wunderbares Stammeslager mit euch allen und mit unserer Chat-Gruppe für Eltern und Freunde, die uns überall mit hinbegleitet hat!“

Verfasst von Lioba aus der Pfadistufe

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